PROJEKTBERICHT

Revitalisierung von drei Baumriesen

Die 190 Jahre alte riesige Buche und zwei Linden im Überlinger Badgarten werden zur Revitalisierung künstlich beatmetet.

Künstliche Beatmung zur Rettung von drei wertvollen Bäumen

Auftraggeber: Grünflächenamt Überlingen
Auftragsgegenstand: Standortsanierung – Revitalisierung von Bäumen

Die zunehmende Bodenverdichtung durch die Menschen nimmt vor allem den Baumwurzeln die Luft zum Atmen. Gleichzeitig nimmt der Nährstoffgehalt der Böden ab und es fehlen neben dem Wasser auch wichtige Huminsäuren. Darum wird dem Boden unter den drei Bäumen mit insgesamt 370 Luftkanülen neue Luft zugeführt, um eine flächendeckende Durchlüftung und Verbesserung des Wurzelbereichs zu erreichen.

Standortsanierung – Revitalisierung von Bäumen

Baumstandorte im urbanen Bereich sind durch einen oftmals jahrzehntelangen Austrag der natürlichen Baumstreu gekennzeichnet. Die Bodenverhältnisse weisen dadurch ein schlechtes Anionen-Kationen Verhältnisse auf (Basen-Säure-Komplex) auf und das beschränkt die Bodenaktivität erheblich. Die Baumscheiben sind oftmals zudem stark trittverdichtet.

Durch die Bodenbelüftung und das Einblasen von wachstumsfördernder- und wasserspeichernden Zusatzstoffe kann das Wurzelwachstum angeregt bzw. eine langanhaltende Revitalisierung des Baumes einleitet werden. Die Bodenbelüftung und das Einblasen von Bodenhilfsstoffen dient als Meliorationsmaßnahme von stark verhärmten Standorten unter den Bäumen.

Exkurs Melioration – Revitalisierung und Förderung des Wurzelwachstums von Bäumen

Die Bodenbelüftung und das Einblasen von Bodenhilfsstoffen bzw. die Förderung und Revitalisierung der Baumwurzeln dienen zum langfristigen Erhalt von Bäumen. Die Verbesserung der stark verdichteten Bodenstruktur wird durch die Anlage senkrechter Belüftungskavernen im Oberbodenbereich von ca. 65 cm Tiefe ermöglicht und stellt die zukünftige, dauerhafte Bodenluftverfügbarkeit auf stark verdichteten Standort dauerhaft wieder her.

In diese angelegten Kavernen, Abstand ca. 1 m zueinander, werden Mykorrhiza, Algenzusatzpräparate, Langzeitdünger und wasserspeichernde Zusatzstoffe durch den Geoinjektor in den Boden eingebracht. Diese werden seitlich durch Luftlanze in den Boden eingeblasen, so dass auch Hohlräume (Strukturverbesserung) entstehen. Zusätzlich erfolgt das Einbringen von Bodenaktivator (Perlhumus) und Algenzusatzstoffe um das Bodenleben, insbesondere die Wurzelneubildung (Alginure und Mykorrhiza) anzuregen bzw. zu fördern und zu stabilisieren.

Die Einbringung der Zusatzstoffe erfolgt nach einer Bodenuntersuchung des Standortes des Baumes. Die Bodenprobe erfolgt mittels eines Pürkhauer Stockes, ca. 1m tief. Der PH-und der EM-Wert werden ermittelt und mit den in Bodentabellen gelisteten Vergleichswerten natürlicher Standorte (für die jeweils einzelner Baumarten aufgegliedert) vergleichen.